Was versteht man unter einer verbalen Entwicklungsdyspraxie?

Bei einer verbalen Entwicklungsdyspraxie handelt es sich um eine Sprechstörung bei Kindern. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Kinder die Artikulationsorgane für das, was sie sagen wollen, nur eingeschränkt kontrolliert einsetzen können. Es ist nicht möglich, einzelne Laute zu einem Wort zu verbinden, was sich auch negativ auf die Entwicklung der Satzstrukturen und den Anstieg des Wortschatzes auswirkt. Betroffene Kinder verfügen lediglich über ein sehr eingeschränktes Lautinventar.

Ebenso kann die Aussprache vornehmlich nur aus Vokalen bestehen, was zu einer unverständlichen Aussprache führt. Dies kann einen Teufelskreis nach sich ziehen. Fühlen sich die Kinder von ihrem Umfeld nur schlecht oder gar nicht verstanden, führt das vermehrt zu Sprachabbrüchen und die Kinder ziehen sich sprachlich zurück, sind schneller frustriert und müssen auch Rückschläge in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung hinnehmen. Die gesamte Sprach- und Sprechentwicklung leidet. Langfristig kann das wiederum auch eine Lese- und Rechtschreibstörung nach sich ziehen.

Eine intensive logopädische Therapie kann betroffenen Kindern helfen

Um den Kindern Hilfe bei ihrer Sprach- und Sprechentwicklung zu bieten, nutzen wir in unserer Praxis die Assoziationsmethode nach McGinnis. Das Hauptziel dieser Therapieform ist es, eine sinnvolle und verständliche Kommunikation des Kindes durch ein neues Entdecken des Sprechens zu ermöglichen. Die Speicherung und das Abrufen von Lautsequenzen werden verbessert. Gleichzeitig sorgt die Behandlung dafür, dass der auf dem Kind lastende Druck abgebaut und eine positive Grundhaltung aufgebaut wird.

Es kommt zu einer Steigerung der Aufmerksamkeit und zu einer Verbesserung von Gedächtnisleistung und der Fähigkeit des willkürlichen Abrufs. Die Methode beruht dabei auf einer möglichst umfassenden und gesteuerten Verknüpfung aller Sinneswahrnehmungen, die am Sprechvorgang beteiligt sind. Dazu gehören das Hören, das Sehen und das taktile Empfinden.